Wohnen

Bezahlbarer Wohnraum

Wohnraumnot und explodierende Mieten in vielen Städten haben die Diskussion über die Organisation einer gerechten und bezahlbaren Wohnraumversorgung angestoßen. In den politischen Debatten wird Wohnraum als soziale Infrastruktur und als öffentliches Gut konzipiert und der Staat, vor allem die Kommunen, in eine Gewährleistungsverantwortung gerufen. Ausgehend von dieser Politisierung der Wohnungsfrage wird in dem Forschungsvorhaben untersucht, wie sich die Organisation der Wohnraumversorgung während der letzten Jahrzehnte gewandelt hat und welche neueren Konzepte für die staatliche Gewährleistung von bezahlbarem Wohnraum es gibt. Gefragt wird insbesondere nach der Rolle und Wirkmächtigkeit zivilgesellschaftlicher Initiativen und kommunaler wohnungspolitischer Akteure. Darüber hinaus werden auch bundes- und landespolitische Aktivitäten in die Analyse mit einbezogen.

Die Wohnraumversorgung stellt geradezu ein Paradebeispiel für die politisch-programmatische Entwicklung hin zum Gewährleistungsstaat dar. Im Projekt wird analysiert, welche spezifischen Herausforderungen, Spannungen und Widersprüche diese Entwicklung aufwirft. Anhand von fünf Fallbeispielen in unterschiedlichen Städten (studentisch geprägten Städten und Metropolen), wird untersucht, wie die Akteure mit den Herausforderungen umgehen und welche Gestaltungsoptionen sich auf dem Feld der Wohnungspolitik – auch für MieterInnen und Wohnrauminitiativen – eröffnet haben.

Kooperationspartner im Handlungsfeld „Bereitstellung von städtischem Wohnraum“ sind das Wohnraumbündnis Tübingen und der Deutsche Mieterbund Baden-Württemberg.

 
Bild: Ernst-May Siedlung in Frankfurt am Main (c) Johanna Betz

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Kontakt

Johanna Betz
johanna.betz[at]uni-tuebingen.de

Büroadresse:
Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur 
Haußerstraße 43
72076 Tübingen
Telefon 07071/297-4020

Projektberichte aus dem Handlungsfeld

Wohnen

Aktuelles

„Planung nicht nur top-down, sondern auch bottom-up“

Das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen ist ein Verein mit unterschiedlichen Teilorganisationen: eine Beratungsstelle für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Frankfurt, die Genossenschaftliche Immobilienagentur (Gima), die sozialverträgliche Hausverkäufe an Genossenschaften organisiert, und eine auf hessischer Ebene angesiedelte Landesberatungsstelle.
Wie andere Akteure des gemeinschaftlichen Wohnens ist auch das Netzwerk Frankfurt ein wichtiger Impulsgeber für Architektur, Städtebau, Bodenpolitik und partizipative Stadtplanung. Wie hat sich dieses Marktsegment in Frankfurt entwickeln und festigen können?

Aktuelles

„Infrastrukurlos, nahezu“. Ein Interview RomaRespekt

Die Dresdner Initiative RomaRespekt ist Teil der BettelLobby und setzt sich für ein Recht auf Wohnung und gegen Rassismus ein. Das Interview handelt von Ausschlüssen aus dem Wohnungsmarkt, von den politischen Forderungen der Initiative, ihren politischen Strategien, vom Verhältnis zur Stadtverwaltung und zu Vonovia SE.

Aktuelles

Antworten auf die Wohnungsfrage?

Das zweite Policy-Paper untersucht vor dem Hintergrund der Rückkehr der Wohnungsfrage die Policy-Optionen von Kommunen, um für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Steigende Miet- und Immobilienpreise in deutschen Groß- und Universitätsstädten und die daraus resultierende immer höhere Mietbelastung für viele Haushalte führen zu räumlicher Verdrängung, Einschränkungen der Lebensqualität und geringeren gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten. Nur durch die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum kann eine ausreichende soziale Teilhabe und ein Zugang zu anderen öffentlichen Gütern gewährleistet werden.

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Die nestbau AG

Aktiengesellschaften haben eine lange Tradition im Wohnungsbau. Die gemeinwohlorientierte Tübinger nestbau AG hat eine Gewinnbeschränkung in ihrer Satzung festgeschrieben und richtet ihre Bauprojekte am Bedarf in der Bevölkerung aus. Lesen Sie hier ein Interview mit der nestbau AG, das – noch vor den jüngsten Zins- und Baukostensteigerungen – im Mai 2021 geführt wurde.

Aktuelles

Mietrechtliche Resonanzen auf steigende Baupreise, Inflation, Zinswende

Verschärfte Rohstoffknappheit, steigende Verbraucherpreise und Zinsen führen auf dem Wohnungsmarkt derzeit zu Turbulenzen. Der Wohnungsbau wird gebremst und auch von Vermieter*innenseite wird rasch reagiert. Im Mietrecht, das auf Bundesebene geregelt wird, tut sich jedoch nur wenig.