Gesund­heits­versorgung

Defizite in der ambulanten medizinischen Versorgung

Defizite in der ambulanten medizinischen Versorgung bestehen in strukturell schwachen Regionen, vor allem im „ländlichen Raum“. Sie werden sich voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten weiter zuspitzen. Dies liegt unter anderem an den Folgen des demografischen Wandels: Die alternde Bevölkerung ist, vor allem durch Zunahme chronischer Erkrankungen, stärker und längerfristig behandlungsbedürftig, zudem kommt es zu einer Ruhestandswelle der niedergelassenen ÄrztInnen. Der medizinische Nachwuchs scheint wenig geneigt, sich im ländlichen Raum niederzulassen, was auf weitere Schwierigkeiten verweist: Imageprobleme des Studienfachs Allgemeinmedizin, eine Feminisierung der ÄrztInnenschaft und die Unattraktivität ländlicher Räume. Der Gewährleistungsstaat scheint in diesem Handlungsfeld an seine Grenzen zu stoßen. Die bisherigen Initiativen, die Unterversorgung zu korrigieren, waren jedenfalls nicht sonderlich erfolgreich.

Im Forschungsprojekt sollen die bisherigen und laufenden Initiativen zur Verbesserung der Versorgungslage analysiert werden. Der Blick richtet sich auf raumwirksame Instrumente staatlicher Gewährleistung, etwa Gesundheitskonferenzen, insbesondere auf die Erwägungen und Argumente der beteiligten Akteure: z.B. Landräte, Bürgermeister, Gremien der Selbstverwaltung, Kassenärztliche Vereinigungen, Patientenverbände etc. In ausgewählten Fallstudien soll genauer bestimmt werden, ob und wie in den gesundheitspolitischen Aushandlungsprozessen – unter dem Postulat gleichwertiger Lebensverhältnisse – einer gleichen Versorgung für alle Rechnung getragen wird.

Kooperationspartner im Handlungsfeld „ambulante Versorgung im ländlichen Raum“ sind die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz – Fachbereich Gesundheit und Pflege und die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Baden-Württemberg.

Bildquelle: Techniker Krankenkasse

Projektberichte aus dem Handlungsfeld

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